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Vollgeld statt Giralgeld – Ausweg aus der Staatsschuldenkrise

Der Verein Monetative tritt dafür ein, die Hauptursache der fortgesetzten Banken- und Schuldenkrisen, nämlich die unkontrollierte und spekulativ überschießende Giralgeldschöpfung der Banken, zu beenden. Die Aufgabe der Geldschöpfung  soll ausschließlich der staatlichen Zentralbank bzw der Europäischen Zentralbank übertragen werden. Sie wird damit zu einer unabhängigen Vierten Staatsgewalt, zur Monetative, in Ergänzung der Legislative, Exekutive und Judikative.

Die Monetative soll nicht mehr nur wie die Zentralbanken heute Bank der Banken sein, sondern ebenso wieder Bank des Staates. Sie soll dabei nicht mehr nur wie heute Lender of last resort für Banken und Staat sein, sondern Originator of first instance: Geldquelle in erster und einziger Instanz.

Dazu erhält die Zentralbank das ausschließliche Recht, Geld in Umlauf zu bringen und den damit verbundenen Geldschöpfungsgewinn, die Seigniorage, zugunsten der öffentlichen Kassen zu realisieren. Das gilt über Münzen und Banknoten hinaus für alles Buchgeld (E-Geld) für den bargeldlosen Zahlungsverkehr. Einzig das Geld der Zentralbank zirkuliert als vollwertiges gesetzliches Zahlungsmittel, kurz Vollgeld. Das Vollgeld der Zentralbank kann per Kredit an Banken in Umlauf gebracht werden, vor allem aber per Überweisung an den Staatshaushalt.

Vollgeld der Zentralbank ist sicheres Geld. Es kann in Bankenkrisen nicht verschwinden. Von Konkurs bedrohte Banken müssten nicht mehr auf Kosten der Allgemeinheit gerettet werden. Die Geldmenge wäre vollständig unter Kontrolle. Für überschießende Finanzmarktspekulation würden die Banken nicht mehr zusätzliches Giralgeld erzeugen können. Finanzmarkt- und Konjunkturzyklen würden erheblich moderater verlaufen.

Der Geldschöpfungsgewinn käme ungeschmälert dem öffentlichen Haushalt zugute. Nach heutigen Maßstäben wären das in Deutschland etwa 25 Mrd Euro je 1 Prozent Wirtschaftswachstum. Damit ließen sich je nach Konjunktur 1–6 Prozent des öffentlichen Gesamthaushalts finanzieren.

Darüber hinaus würden die Bestände an Giralgeld, zuletzt etwa 1.100 Mrd Euro, nach und nach durch Vollgeld ersetzt. Das entspricht der Hälfte der Staatsschuld bei zuletzt etwa 2.100 Mrd Euro. Soweit das Vollgeld über den Staatshaushalt in Umlauf käme, ließe sich somit bis zur Hälfte der Staatsschulden abbauen – ohne ‘Haircut’, also ohne Aktivaverluste der Gläubiger, und ohne unsoziale und kontraproduktive Austerität, sprich ohne Gürtelengerschnallen, Verluste von Arbeitsplätzen und Massenkaufkraft und Abbau von staatlichen Leistungen.

 

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